Glaukom-Vorsorge
Der Grüne Star (Glaukom) kann unbehandelt zur Erblindung führen. Das Glaukom ist weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen. Deshalb ist eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung sehr wichtig. In Europa liegt der Anteil der Erkrankten über 40 Jahren bei ca. 2 % (also jeder 50. Patient). Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer höher ist. Durch die Früherkennung des Grünen Stars und bessere Diagnostik und Behandlungsmethoden ist das Risiko, am Glaukom zu erkranken, schon deutlich gesunken.
Mit unserer Glaukom-Vorsorgeuntersuchung erkennen wir rechtzeitig die Entstehung eines Glaukoms und können, falls erforderlich, sofort Therapiemaßnamen einleiten.
Was ist ein Glaukom?
Bei einem Glaukom handelt es sich um einen langsam fortschreitenden Schaden der Nervenfasern des Sehnervens, der Gesichtsfeld-Ausfälle zur Folge hat. Meistens resultiert dieser Schaden durch einen für das Auge zu hohen Augeninnendruck. Oftmals werden Beeinträchtigungen subjektiv erst spät bemerkt, wenn schon deutliche Veränderungen vorliegen. Daher sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt und eine Glaukom-Vorsorgeuntersuchung sehr wichtig. Eine rechtzeitige, das heißt eine so früh wie möglich einsetzende Behandlung, kann einen irreparablen Schaden verhindern.
Was können Sie von unserer Glaukom-Vorsorge erwarten?
Bei der Glaukom-Vorsorge wird eine gezielte Untersuchung des Sehnervenkopfes vorgenommen und zusammen mit den Ergebnissen der Augeninnendruckmessung bewertet. Anschließend werden wir Ihnen eine der folgenden Auskünfte geben:
- Ihre Augen weisen keinerlei Anzeichen einer Glaukomerkrankung auf. Es reicht, wenn die Glaukom-Vorsorge alle 2 Jahre wiederholt wird.
- Ihre Augen weisen mögliche Anzeichen oder Risikofaktoren einer Glaukomerkrankung auf. Zur Sicherheit sollten weitere diagnostische Maßnahmen oder kurzfristige Kontrollen durchgeführt werden.
- Ein bisher unentdecktes Glaukom bzw. eine Frühform des Glaukoms muss behandelt werden. Dies geschieht in der Regel medikamentös.
Wer trägt die Kosten?
Anders als z.B. bei der Krebsfrüherkennung, die von den Krankenkassen bezahlt wird, gehört die Früherkennung eines Glaukoms leider nicht zu den gesetzlichen Vorsorgeleistungen.
Liegen keine glaukomtypischen Symptome bzw. Befunde oder definierte Risikofaktoren vor (wie z.B. die Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten), muss die Untersuchung zur Früherkennung privat bezahlt werden.
Diese Technik steht uns zur Verfügung
Tonometrie (Augeninnendruck-Messung)
Die Tonometrie bezeichnet die Messung des Augeninnendrucks. Eine Erhöhung über den Normalwert von 21mmHg stellt einen der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms dar. In der Regel wird der Augeninnendruck in unserer Praxis mit einem Non-Contact-Tonometer gemessen. Ihr Auge wird bei der Messung nicht berührt. Durch einen kurzen, leichten Luftstoß wird die Hornhaut des Auges abgeflacht und der Augeninnendruck ermittelt.
Pachymetrie (Hornhautdicken-Messung)
Mit der Pachymetrie wird die Hornhautdicke des Auges bestimmt, die für eine genaue Vorsorgeuntersuchung des Glaukoms sehr entscheidend sein kann. Durch die Messung der Hornhautdicke kann der Augeninnendruck durch einen Korrekturfaktor genauer ermittelt werden und das Risiko für ein Glaukom somit besser beurteilt werden.
Die Pachymetrie ist schmerzfrei und Ihr Auge wird bei der Messung nicht berührt.
Glaukom Diagnostik
Wenn der Verdacht auf ein Glaukom oder ein bereits diagnostiziertes Glaukom vorliegen, sind neben der regelmäßigen Kontrolle des Augeninnendrucks und der Netzhaut ergänzende Untersuchungen zur Diagnostik bzw. Verlaufskontrolle sehr wichtig.
Diese Technik steht uns zur Verfügung:
Für die Glaukom-Diagnostik und Verlaufskontrolle stehen uns drei Geräte mit unterschiedlichen Messverfahren zur Verfügung: das Perimeter für eine Gesichtsfeld-Untersuchung sowie das OCT (Optische Kohärenz Tomographie) und das HRT (Heidelberg Retina-Tomograph) zur Vermessung des Sehnervenkopfes.
Mit Hilfe dieser speziellen Untersuchungen können wir Ihnen genau sagen, ob zunächst weitere Kontrollen durchgeführt werden sollten oder ob ein beginnendes Glaukom vorliegt, welches in der Regel medikamentös behandelt wird. Im Falle eines bereits diagnostizierten Glaukoms können wir Ihnen sagen, ob Ihr Befund stabil ist oder die Therapie optimiert werden sollte.
Alle drei Untersuchungsmethoden sind schmerzfrei, kontaktlos und die Pupillen müssen nicht erweitert werden, sodass Sie nach der Untersuchung keine Sehbeeinträchtigung haben und unmittelbar wieder Auto fahren können.
Perimetrie (Gesichtsfelduntersuchung)
Durch den Schaden der Nervenfasern der Sehnervens kommt es bei einem Glaukom zu Gesichtsfeld-Ausfällen. Bei der Gesichtsfelduntersuchung prüfen wir, ob schon Ausfälle vorhanden sind. In der Verlaufskontrolle kann man sehen, ob der Befund stabil ist oder ob eine Therapie eingeleitet oder verändert werden muss.
Die Perimetrie ist die einzige Leistung zur Glaukom-Diagnostik, die von der Krankenkasse übernommen wird. Da es erst zu Auffälligkeiten kommt, wenn bereits ca. ein Drittel aller Nervenfasern abgestorben ist, empfehlen wir zur früheren Diagnosestellung eine Untersuchung mittels OCT oder HRT.
OCT (Optische Kohärenz Tomographie)
Die OCT ermöglicht es, Schnittbilder der Netzhaut aufzunehmen. Diese Bilder ermöglichen einen detaillierten Einblick in die einzelnen Schichten der Netzhaut. Veränderungen und deren Ausmaß können so genau lokalisiert, objektiv gemessen und im Verlauf beobachtet werden. Die OCT-Untersuchung eignet sich somit ideal für die Diagnostik sowie für genaue Verlaufskontrollen.
HRT (Heidelberg Retina-Tomograph)
Beim HRT wird mit Hilfe eines speziellen Laserscanners ein dreidimensionales Bild des Sehnervenkopfes erstellt. Anhand des Bildes und der Messdaten können wir beurteilen, ob Ihr Sehnervenkopf „normal“ aussieht oder krankhafte Veränderungen aufweist. Im Verlauf kann genau beurteilt werden, ob der Befund Ihres Sehnervenkopfes stabil ist oder eine Therapie eingeleitet bzw. umgestellt werden sollte.